Am Vesak-Tag werden Kerzen und Räucherstäbchen angezündet, um den Gläubigen ins Gedächtnis zu rufen, dass das Leben flüchtig und vergänglich ist.

Foto von Nathaniel Hayag

Die Feierlichkeiten rund um den Vesak-Tag beginnen in Singapur bei Morgengrauen und gläubige Buddhisten versammeln sich in Tempeln zu einer Zeremonie.

Dabei wird die buddhistische Flagge gehisst und es werden Lobgesänge auf Buddha, Dharma (seine Lehren) und Sangha (seine Schüler) gesungen.

Opfer und gute Taten

Es werden auch Opfergaben in Form von Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen in die Tempel gebracht. Die Tatsache, dass die Kerzen und Räucherstäbchen abbrennen und die Blumen verwelken, soll allen Gläubigen ins Gedächtnis rufen, dass das Leben vergänglich ist und alles irgendwann verfällt und stirbt.

Den Rest des Tages verbringen die Gläubigen damit, Gutes zu tun, da sie glauben, dass es sich um ein Vielfaches auszahlt, wenn man am Vesak-Tag gute Taten vollbringt.

Es werden nur vegetarische Gerichte verzehrt. Die Buddhisten organisieren groß angelegte Blutspendenaktionen in Krankenhäusern und besuchen Altersheime oder verteilen Geldgeschenke an Bedürftige. Manche lassen Vögel und andere Tiere aus Käfigen frei – für Buddhisten ein Symbol der Befreiung – oder rezitieren stundenlang Mantras.

Lichterprozessionen

Buddha-Statuen werden erleuchtet und am Ende des Tages finden oftmals Lichterprozessionen in den Straßen statt.

Gehen Sie zum Kong Meng San Phor Kark See Kloster auf der Bright Hill Road, um sich eine solche Prozession anzusehen.

Dort können Sie den Gläubigen bei dem zweistündigen Ritual „drei Schritte, eine Verbeugung“ zusehen: Sie bewegen sich auf beiden Knien vorwärts und verbeugen sich nach jedem dritten Schritt. Dabei beten sie für den Weltfrieden, den persönlichen Segen und tun Buße.

Besonderheiten

Das Wasser des Lebens

Sie werden sehen, dass eines der beliebtesten Rituale am Vesak-Tag darin besteht, den Buddha zu „baden“. Die Gläubigen versammeln sich um Becken oder Pools, die mit Blumengirlanden verziert sind und in deren Mitte eine erhöhte, gut sichtbare kleine Statue von Siddhartha im Kindesalter aufgestellt wird.

Aus dem Becken wird kellenweise Wasser geschöpft und über die Statue gegossen. Dies geschieht im Gedenken an die Legende, die besagt, dass kurz nach der Geburt des Prinzen neun Drachen Wasser über ihm ausgegossen haben sollen.

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