Entdecken Sie die reiche Tradition der chinesischen Bevölkerung Singapurs während des Hungry Ghost Festival („Fest der hungrigen Geister“), das zu Ehren der Verstorbenen stattfindet.
Was den Amerikanern Halloween ist, ist den Chinesen das Hungry Ghost Festival (auch bekannt als Zhong Yuan Jie auf Chinesisch), ein Fest zu Ehren der geliebten Verstorbenen.
Gemäß der Tradition wandeln die Seelen der Toten während des Festes auf der Erde und könnten Schaden oder Unheil anrichten, falls man sie ignoriert. Um dies zu verhindern, werden ihnen während dieses Zeitraums im siebten Monat des Mondkalenders alle möglichen Gaben dargebracht.
Opfergaben darbieten
Sind Ihnen die überall in Wohnvierteln und Wohnsiedlungen verteilten, dunklen Metallbehälter aufgefallen?
Sie sind für das sogenannte „Höllengeld“ sowie die vielen Opfergaben wie Autos, Uhren und Schmuck in Papierform gedacht, die von den Verwandten verbrannt werden, um ihre verstorbenen Familienmitglieder zu besänftigen – und sich auf diese Weise auch nach dem Tod um ihre materiellen Bedürfnisse zu kümmern.
Passen Sie auf, dass Sie nicht auf Lebensmittel treten, die draußen ausgelegt werden. Viele bieten ihre Lebensmittelopfergaben (Apfelsinen, Reis oder sogar Spanferkel) und Räucherstäbchen auf richtigen Altären dar, aber manche legen sie auch auf Gehwege oder hängen Sie an Bäume.
Ausgelassene Shows
Abgesehen von Geld und Lebensmitteln muss den Geistern auch Unterhaltung geboten werden.
Ein wesentlicher Teil des Festes ist die „Getai“-Darbietung, eine beliebte Form der Unterhaltung für die umherziehenden Geister.
In Wohnvierteln in den Heartlands wie Ang Mo Kio und Yishun werden Zelte im Freien aufgebaut, in denen lautstarke Abendessen und Auktionen veranstaltet werden. Es gibt auch verschiedene Darbietungen, wie zum Beispiel chinesische Opern oder „Getai“ (wörtliche Übersetzung „Gesangsbühne“ oder Live-Vorführungen auf der Bühne) mit Geschichten über Götter und Göttinnen, frivoler Stand-up Comedy sowie Liedern und Tanzaufführungen.
Heutzutage wird „Getai“ ganz anders begangen – auf durch schicke LED-Beleuchtung aufgepeppten Bühnen. Junge Künstler singen sowohl traditionelle, mundartliche Lieder als auch auch rhythmisch hämmernde Technoversionen von Popliedern auf Englisch oder Mandarin. Es scheint, dass auch der Geschmack der spirituellen Welt mit der Zeit geht.
Jeder ist willkommen, sich zurückzulehnen und die Vorstellung zu genießen. Setzen Sie sich nicht in die erste Reihe, es sei denn, Sie möchten die „Ehrengäste“ näher kennenlernen.