Wenn Sie sich ein bisschen außerhalb des Stadtzentrums umsehen möchten, dann wird es Sie freuen zu hören, dass es in Singapur jede Menge angesagter Treffpunkte und versteckter Schätze gibt, die sogar vielen Einheimischen noch unbekannt sind.
Unser Reiseführer zu diesen verborgenen Schätzen an weniger bekannten Orten umfasst die Stadtviertel Balestier, Bukit Timah, Holland Village, Hougang, Jalan Besar, Queenstown, Redhill, Siglap und Toa Payoh.
Besuchen Sie diese Viertel und genießen Sie fantastische Eindrücke und köstliche Küche!
Singapurs Viertel abseits der Touristenpfade
Balestier
Balestier ist nach dem ersten amerikanischen Konsul in Singapur, Joseph Balestier, benannt und war ursprünglich ein landwirtschaftliches Gebiet, das sich zu einem Handels-, Künstler- und Handwerkerviertel entwickelte.
In den 1920ern erhielt es wegen des großen Unterhaltungsangebots den Spitznamen ‚Recreation Road‘. Heutzutage beheimatet das Viertel Shophouses im chinesischen Barockstil, kulturelle Perlen mit dem Charme der alten Welt und angesagte Speiselokale.
Appetit auf eine authentische Singapurer Mahlzeit? Im Founder’s Bak Kut Teh werden seit über vierzig Jahren Schüsseln mit pfeffriger Schweinerippchen-Suppe serviert, es zählt zu den beliebtesten Treffpunkten einheimischer Stars und Berühmtheiten. Oder gönnen Sie sich eine Mahlzeit im Loy Kee Chicken Rice und genießen Sie eins der typischsten Gerichte der Insel.
Bestellen Sie einen Kaffee in der Lam Yeo Coffee Powder Factory und lernen Sie die Kaffeezubereitung im alten Singapur-Stil, oder verbringen Sie den Nachmittag im Wheeler’s Yard, einem Café mit Fahrradmotto, dessen blaue Eingangstür sich hervorragend für Selfies eignet.
Bukit Timah
Das Gebiet von Bukit Timah war in Singapur vor allem für den Bukit Timah Race Course bekannt, wo Pferderennen stattfanden. Heutzutage trägt das ehemalige Renngelände den Namen The Grandstand und beherbergt verschiedene Geschäfte und Speiselokale, wie das italienische Ristorante da Valentino und das Fischrestaurant im Louisiana-Stil Dancing Crab.
In diesem Viertel befindet sich auch das Bukit Timah Naturschutzgebiet, eine grüne Oase, die bei Sportlern und Naturliebhabern gleichermaßen beliebt ist.
Alternativ empfehlen wir, den “Green Corridor“ zu erkunden, der zum ehemaligen Bahnhof Old Bukit Timah Railway Station führt. Hier finden Sie Regenbäume und Neram-Bäume (hohe südostasiatische Bäume, die meist an Flussufern vorkommen) sowie die alten Eisenbahnschienen auf den ersten 1,4 Kilometern des Bukit Timah-Rochor-Wanderwegs.
Steigen Sie anschließend an der MRT-Station Beauty World aus, um sich zu stärken. Wenn Sie tagsüber unterwegs sind, machen Sie einen Zwischenstopp zum Brunch im Revelry und Carpenter & Cook oder schauen Sie im Bukit Timah Food Centre vorbei, um sich den Bauch mit Köstlichkeiten wie Fischsuppe, Reis mit Schmor-Ente und Laksa (scharfe Nudelsuppe mit Kokosmilch) vollzuschlagen.
Nachtschwärmer sollten sich in Richtung Abendlokale begeben, wo es einheimische Köstlichkeiten gibt - zum Beispiel Roti Prata (südindisches Fladenbrot) und Curry im Al-Azahar, oder ein Gericht zum Teilen im Joo Seng Teochew Porridge. Die Unerschrockenen unter Ihnen wagen sich vielleicht an Froschschenkel-Porridge im G7 Sinma Claypot.
Holland Village
Das Holland Village, unter Einheimischen bekannt als Holland V, ist nach Hugh Holland benannt, einem angesehenen Architekten und einem der ersten Bewohner der Gegend.
Zu diesem Bezirk gehören auch die Chip Bee Gardens auf der Jalan Merah Saga. Sie ist gesäumt mit Doppelhaushälften und Reihenhäusern, in denen in den 1950er Jahren Mitglieder der britischen Armee wohnten, als Singapur noch unter Kolonialherrschaft stand.
Holland V ist heute vor allem bekannt für Restaurants und Bars, darunter das Bagel-Lokal Two Men Bagel House, das mediterran-vegetarische Restaurant Original Sin und das bis spätnachts geöffnete Süßwarenlokal 2am:dessertbar.
Wenn Sie gerne bei einer Tasse Kaffee einfach die Menschen beobachten, schauen Sie im %Arabica vorbei, wo Sie aromatische Kaffeesorten aus Brasilien, El Salvador und Japan erwarten.
Die Kneipen des Viertels sind bei den Einheimischen sehr beliebt: Die Restaurant-Bar Drinks & Co Kitchen, die deutsche Kneipe Baden und das Musiklokal Wala Wala sind tolle Orte für einen feucht-fröhlichen Abend.
Hougang
Früher waren die Straßen von Hougang voll von Essensständen, wayang (Straßen-Theater), chinesischen Medizinmännern und Geschichtenerzählern. Heutzutage ist es eines der bevölkerungsreichsten Wohnviertel im Nordosten von Singapur.
Geschichtsliebhaber sollten den Japanese Cemetery Park besuchen, den größten japanischen Friedhof Südostasiens, wo sich 910 Grabsteine aus dem 2. Weltkrieg befinden. Die kürzlich renovierte Church of the Nativity of the Blessed Virgin Mary ist die älteste katholische Kirche der Teochew-Gemeinde in Singapur, und bekannt für ihre wunderschöne gotische Architektur.
Erfrischen Sie sich auf der Simon Road im Lola’s Cafe oder kosten Sie das berühmte Punggol Nasi Lemak und Selegie Tau Huay (Tofu) nur eine Ecke weiter. Im Herzen des Viertels, nah der MRT-Station, können Sie in der Hougang Mall und im Hougang 1 einkaufen ohne Schnickschnack.
Jalan Besar
Die von Shophouses gesäumten Straßen in diesem farbenfrohen Viertel waren einmal ein einfacher Pfad durch einen Betelnuss- und Obstgarten, der in den 1830er Jahren von den Norris-Brüdern angelegt wurde. Jahre später beschloss die Gemeinde, die Straße zu erweitern, bevor sie diese treffend in Jalan Besar, also "große Straße" auf Malaiisch, umbenannte.
Auf der Jalan Besar, mittlerweile ein unter Denkmalschutz stehendes Gebiet, gibt es eine große Vielfalt an Speiselokalen, Cafés, Veranstaltungsorten und religiösen Stätten. Dort befinden sich auch viele Hostels, wo sich Rucksacktouristen und Weltenbummler auf der Suche nach einer billigen Unterkunft die Klinke in die Hand geben.
Auch ist dies eine der besten Gegenden, um sich die Zeit in Cafés zu vertreiben. Schauen Sie zum Beispiel im Butter Studio vorbei und genießen sie deren Gebäck oder statten Sie dem Chye Seng Huat Hardware einen Besuch ab, wenn es Sie nach starkem Kaffee (oder einem frischen Bier vom Fass) gelüstet. Zu den Highlights gehört auch The General Company, wo Sie handgefertigte Waren erhalten, die sich perfekt als Souvenirs eignen.
Wenn Sie zum Abendessen bleiben, dann schauen Sie doch einmal im The Refinery vorbei. Dort gibt es japanische Kushiyaki (Grillspieße) und individuelle Cocktails. Wenn Sie auf der Suche nach regionalen Köstlichkeiten sind, dann machen Sie einen Abstecher ins Berseh Food Centre. Dort gibt es unter anderem Orh Luak (gebratenes Austernomelett) und lokalen, aromatischen kopi (Kaffee).
Queenstown
Queenstown gehört zu den ältesten Wohnsiedlungen Singapurs und war vormals ein Landwirtschaftsgebiet, das nach Königin Elisabeth II. benannt ist, die während der Kolonialherrschaft Singapurs Staatsoberhaupt war.
Machen Sie von der dortigen MRT-Station eine kurze Busfahrt zum riesigen IKEA at Alexandra - hier erwarten Sie die allseits beliebten Deko-Artikel und schwedischen Fleischbällchen.
Besucher können mehr über das facettenreiche Erbe von Queenstown erfahren im My Queenstown Museum, das allererste Stadtteilmuseum in ganz Singapur.
Im Viertel befindet sich auch das Queensway Shopping Centre, ein beliebter Treffpunkt für einheimische Sportler und Käufer, die nach Schnäppchen und Sneakern sowie Sportausrüstung von Nike und Adidas suchen.
Auch im angrenzenden Wessex Estate gibt es interessante Orte zu entdecken. Dort finden Sie Kunstgalerien, wie zum Beispiel die Joy Clay Studio & Gallery (Sie müssen für den Besuch einen Termin vereinbaren), in der Sie Keramikskulpturen und Installationskunst bewundern können. Statten Sie danach dem charmanten Lokal Colbar einen Besuch ab, wo Sie historischer Charme sowie eine Vielzahl an westlichen und asiatischen Gerichten erwartet.
Redhill
Einer Legende nach wurde das Viertel Redhill (auch als Bukit Merah bekannt) nach einem Jungen benannt, der aus Eifersucht ermordet wurde, nachdem er sein Dorf vor einem Schwertfisch gerettet hatte; sein Blut befleckt seitdem den Hügel („roter Hügel“).
Redhill ist ein neuer Stadtteil im südlichsten Teil von Zentral-Singapur und beherbergte in den 1930ern die ersten Backsteinfabriken und -mühlen der Insel.
Heutzutage beheimatet dieses gemütliche Viertel den beliebten Redhill Market, wo Sie lokale Köstlichkeiten wie Satay Bee Hoon (Reis-Vermicelli-Nudeln in scharfer Erdnusssauce) und Hühnchenreis essen können.
Wenn Ihnen während Ihres Besuchs der Magen knurrt, schauen Sie im Seng Hoon Coffeeshop oder Soon Li Yong Tau Foo vorbei. Im Ersteren erwartet Sie morgens ein klassisches Singapurer Frühstück: Kaya (traditionelle Konfitüre aus Kokosnuss und Eiern), Toast und Kopi; Letzteres ist ein beliebter Ort zum Abendessen, wo Ihnen dampfend heiße Schüsseln Yong Tau Foo serviert werden.
Siglap
Siglap war einst ein bescheidenes Küstendorf (Kampung) mit Kokos- und Muskatnussplantagen und fing an zu florieren, als die Frankels - wohlhabende jüdische Geschäftsleute aus Litauen - das Land kauften.
Heutzutage beheimatet dieses Wohngebiet im Osten Singapurs hauptsächlich Doppelhäuser und Bungalows. Das Viertel befindet sich nur einen Steinwurf vom East Coast Park und dem Changi Airport entfernt, was es zu einer beliebten Gegend für Touristen, Expats und einheimischen Strandbesuchern macht.
Kosten Sie traditionelle, hausgemachte Gerichte nach Nonya*Art im House of Peranakan oder probieren Sie Zi Char (traditionelle Gerichte, inspiriert aus chinesischer Hausmannskost) im Jin Wee Restaurant. Kaffeeliebhaber haben die Qual der Wahl zwischen den verschiedenen Brunch-Lokalen der Gegend: Zu den beliebtesten gehören Penny’s University, Craftsmen Speciality Coffee und Stamping Ground Coffee.
Wenn Sie Lust auf ein Bier mit den Einheimischen haben, schauen Sie in Kneipen wie Georges MADBar & Grill oder Jag’s Gastropub vorbei.
*Die Nyonya-Küche ist auch als Peranakan-Küche (das heißt „vor Ort geboren“) bekannt. Die Küche stammt von Nachfahren der Einwanderer mit chinesischen und malaiischen/indonesischen Wurzeln.
Toa Payoh
Toa Payoh mag am Anfang wie ein ganz normales Wohnviertel in den sogenannten „Heartlands“ erscheinen. Wenn Sie allerdings ein bisschen genauer hinschauen, werden Sie sehen, dass das Viertel auf eine schillernde Geschichte zurückblickt.
Das Viertel, dessen Name im Hokkien-Dialekt "großer Sumpf" bedeutet, ist die zweitälteste Satellitenstadt nach Queenstown und war in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter. Die Gegend war die erste, in der die Nachbarschaftspolizei eingeführt wurde. Auch entstand hier die erste MRT-Station, und die erste Moschee wurde hier mit Mitteln des Mosque Building Fund (MBF) gebaut.
Um das Viertel und seinen Zauber kennenzulernen, sollten Sie bei einigen der beliebtesten Wahrzeichen vorbeischauen, wie zum Beispiel der oben erwähnten Masjid Muhajirin Moschee, dem grünen Toa Payoh Park sowie dem bekannten Drachenspielplatz.
Gegen den Hunger helfen mehrere Cafés und Restaurants, wie zum Beispiel der Waffel- und Eisladen Creamier und das berühmte Meeresfrüchterestaurant Kelly Jie Seafood, wo Sie Chilikrabben kosten können – Singapurs Meeresfrüchte-Nationalgericht.
Nun, da Sie alle wichtigen Informationen zur Hand haben, sind Sie gut ausgestattet, um die versteckte Seite Singapurs zu erkunden! Weitere Rundgänge und Viertel, die man besuchen kann, finden Sie in diesen Guides.